Manta History

 

1975 liefen die letzten Manta A vom Band, der Nachfolger Manta B stand im Herbst in den Startlöchern. Der Manta B war wieder die Coupé-Variante des zeitgleich

vorgestellten Opel Ascona B und war mit ihm technisch weitgehend identisch. Beide Modelle basierten auf der [[Bodengruppe]] ihrer Vorgänger, welche jedoch

überarbeitet wurde. Der Manta B hatte gegenüber seinem Vorgänger einen längeren Radstand und damit eine gestrecktere Form, verfügte über große Rechteck-Scheinwerfer

und über einen in die Karosserie integrierten Überroll-Bügel. Zunächst gab es die Ausführungen Manta, Manta L, Manta Berlinetta, Manta SR und Manta GT/E.

Die Motorisierungen reichten von 55 PS (1,2 N) bis zu 105 PS (1,9 E) im GT/E. Optische Merkmale des GT/E waren wieder der serienmäßige Frontspoiler, die mattschwarz

lackierte Motorhaube und schwarze Fensterumrandungen. Er verfügte über ein sportliches Fahrwerk mit Gasdruck-Stoßdämpfern. Im Innenraum gab es ein Sportlenkrad

sowie zusätzliche Instrumente. Beim Manta SR war nur der mittlere Bereich der Motorhaube schwarz lackiert.

 

Die Werbekampagne zum Verkaufsstart erwies sich als peinlicher Flop. Opel hatte Anzeigen mit Texten wie ''„Ich träumte, ich hätte im neuen Opel Manta dem Champion

den Grandprix abgejagt“'', oder ''„Ich träumte, ich wäre im neuen Opel Manta mit Caroline durch Monaco gefahren“'' schalten lassen. Als daraufhin zahlreiche

potentielle Kunden an Opel schrieben, dass sie sich aufgrund dieser Werbung den Manta nicht kaufen werden, weil sie fürchten, sich mit diesem Auto lächerlich

zu machen, wurde diese Werbung umgehend eingestellt.

 

Zum Modelljahr 1978 wurden die 1,9 S- und 1,9 E-Motoren durch Motoren mit 2,0 Litern Hubraum ersetzt. Diese Motoren kamen auch in den Opel-Modellen Ascona und

Rekord zum Einsatz, der Einspritzmotor auch im Kadett C Coupé. Die Leistung reichte von 90 PS (2,0 N) über 100 PS (2,0 S) bis zu 110 PS (2,0 E). Letzterer war

bis zum Produktionsende des Manta B der mit Abstand meistverbaute Motor und begeisterte die Tester bei seinem Erscheinen mit Fahrleistungen, die an den nominell

deutlich stärkeren Capri 2,3 S heranreichten bzw. diese übertrafen. Die neuen Motoren verfügten über Hydro-Stößel, welche das Einstellen des Ventilspiels überflüssig machten.

 

Als zusätzliche Modellvariante kam 1978 der Manta CC (Combi-Coupé) hinzu, welcher über eine große Heckklappe ähnlich dem Opel Monza verfügte. Ihn gab es in den

gleichen Ausstattungen und mit den gleichen Motoren, wie den Stufenheck-Manta. Der CC war jeweils um 450 DM teurer als die entsprechende Stufenheck-Variante.

[[Datei:1975 Opel Manta B Heck.jpg|thumb|left|Opel Manta B (1975–1988)]]

[[Datei:Opel Manta rear 20080820.jpg|thumb|left|Opel Manta B CC (1978–1988)]]

Ab April 1979 hielten auch in die Manta-Baureihe die neuen OHC-Motoren Einzug. Diese Motoren fanden vorrangig im 1979 vorgestellten Opel Kadett D Verwendung.

Merkmal der neuen Motorengeneration waren Querstrom-Zylinderköpfe aus Leichtmetall mit obenliegender Nockenwelle, der Motorblock bestand weiterhin aus Grauguss.

Im Manta wurden zunächst ein 1,3-Liter-Motor mit 60 PS und 75 PS angeboten. Die 1,6 N, 1,9 N und 2,0 N-Motoren mit 90 PS blieben ebenfalls im Programm. Weiterhin

im Angebot blieben auch der 2,0 S und der 2,0 E. Neues Einstiegsmodell war nun der Manta GT-J. Optisch entsprach er weitgehend dem GT/E, er hatte ebenfalls einen

serienmäßigen Frontspoiler, schwarze Fensterumrandungen und konnte wahlweise auch mit einer mattschwarzen Motorhaube bestellt werden. Im Innenraum gab es ein Sportlenkrad

sowie zusätzlich Drehzahlmesser, Öldruckmesser und Voltmeter. Der GT-J verfügte ebenfalls über ein sportliches Fahrwerk, allerdings nur mit Öldruck- anstelle von

Gasdruck-Stoßdämpfern beim GT/E. Erkennbar war der GT-J an entsprechenden Schriftzügen und charakteristischen Seitenstreifen. Lieferbar war er wahlweise mit

dem 1,3-S- (75 PS) oder dem 2,0-S-Motor (100 PS).

 

Das Modelljahr 1980 brachte ein kleines Facelift mit sich. Äußerlich unterschieden sich die neuen Modelle durch schwarze, kunststoffummantelte Stoßstangen von den

Vorgängern mit verchromten Stoßstangen. Der Manta 2,0 S SR (74 KW/100 PS) erhielt am Heckblech matten schwarzen Lack, der sich zwischen und um die Rückleuchten

erstreckte. Den Einspritzmotor gab es nun nicht nur im Manta GT/E, sondern auch in den „zivilen“ Versionen (Manta E).

[[Datei:Opel manta.jpg|thumb|left|Opel Manta GT/E]]

Zum Modelljahr 1981 war die angebotene Motorenpalette für den Manta sehr umfangreich: 1,3 N OHC (60 PS), 1,3 S OHC (75 PS), 1,6 N (60 PS), 1,9 N (75 PS), 2,0 N (90 PS),

2,0 S (100 PS) und 2,0 E (110 PS). Aber schon ab Mai 1981 war der Manta nur noch mit 1,3-S-, 2,0 S- oder 2,0 E-Motor lieferbar. Preiswertestes Modell war der

GT-J 1,3 S mit 75 PS (14.845 DM), teuerstes Modell der Manta CC Berlinetta 2,0 E mit 110 PS (18.423 DM).

 

Manta 400

Auf dem Genfer Automobilsalon wurde im März dieses Jahres der Manta 400 vorgestellt: Es war der Nachfolger des erfolgreichen Rallye-Fahrzeugs Ascona 400, mit dem

Walter Röhrl 1982 Fahrer-Weltmeister wurde. Der Manta 400 war eigentlich ein reines Wettbewerbsfahrzeug, welches aufgrund motorsportlicher Reglements der damaligen 

aber in geringer Stückzahl auch für den normalen Markt angeboten werden musste. Der Manta 400 wurde von einem 2,4-Liter-Motor mit Leichtmetallzylinderkopf, vier Ventilen

pro Zylinder und zwei obenliegenden Nockenwellen angetrieben. Serienmäßig leistete der 960 kg leichte Rallyewagen 144 PS, je nach Ausbaustufe konnten es aber auch bis

zu 275 PS sein. Scheibenbremsen an allen Rädern (vorne innenbelüftet) und ein Sperrdifferential gehörten zum Lieferumfang. Der Manta 400 wurde bis 1984 gebaut. Es sind 245

Exemplare entstanden. Zur Wahl stand dem Käufer die sogenannte „schmale“ Karosserie oder aber die Rallye-Breitbauversion mit GFK Kotflügeln am Vorderwagen und

Kotflügelverbreiterungen ebenfalls aus GFK an den hinteren Radläufen. Einher ging in der Breitbauversion auch eine Änderung der Bereifung an der Hinterachse von bis zu 285er

Reifen auf einer Ronal 15" Felge, an der Vorderachse wurde ein 225er Reifen verbaut. Diese Mischbereifung und auch die Kotflügelverbreiterungen ließen das Fahrzeug optisch

sehr bullig und martialisch erscheinen.

 

Ab Mai 1982 stand der „neue Manta“ bei den Händlern. Dahinter verbarg sich ein Facelift, welches sich optisch an die Rallyeversion des Manta 400 anlehnte. Die Front verfügte

nun über vier Kühlluft-Öffnungen anstelle von zweien. An der Front trug der Manta jetzt eine Spoilerstoßstange in Wagenfarbe, ebenso eine Kunststoffstoßstange am Heck.

Die Rückleuchtengehäuse waren nun schwarz, nicht mehr rotbraun. Beim GT/E kamen seitliche Kunststoffschweller sowie ein lackierter Heckspoiler hinzu. Die Zeiten schwarzer

Motorhauben und Rallyestreifen waren vorüber, Chromteile suchte man an den neuen Modellen nun vergeblich. Hinzu kamen Felgen in neuem Design und ein leicht überarbeiteter

Innenraum. Bereits seit Herbst 1981 waren Recaro-Sportsitze beim GT/E serienmäßig. Manta und Manta CC konnten in folgenden Ausführungen bestellt werden: GT/J, Berlinetta

und GT/E. Folgende Motoren standen im neuen Manta zur Verfügung: 1,3 S OHC (75 PS), ein neuer 1,8 S OHC-Motor (90 PS), 2,0 S (100 PS) und 2,0 E (110 PS). Günstigster Manta

war nun der GT/J mit 75 PS (16.145 DM), exklusivstes Modell der Manta CC Berlinetta mit 110 PS (20.295 DM).

 

Ab Modelljahr 1983 stand ein 5-Gang-Getriebe zur Verfügung, welches jetzt im GT/E serienmäßig war. Der 2,0 E-Motor war nun mit der Bosch LE-Jetronic ausgestattet und verfügte

über eine elektronische Zündung und Schubabschaltung. Ab Herbst 1983 waren nur noch der Manta GT und der Manta GT/E im Angebot. Der Manta GT ersetzte den bisherigen GT/J und

war jetzt das Einstiegsmodell. Der 2,0 S-Motor entfiel.

 

Ab Herbst 1984 hieß der Manta GT/E, als Angleich an den frisch erschienenen Kadett GSI, nun Manta GSI. Weiterhin im Angebot war der Manta GT, die Motorenpalette blieb

unverändert. Günstigstes Angebot war der Manta GT 1,3 S mit 75 PS (18.155 DM), am anderen Ende der Skala befand sich der Manta CC GSI (22.470 DM).

 

Ab April 1985 konnte man den Manta ''GSI Exclusiv'' kaufen, welcher nicht als CC verfügbar war. Dieses von Irmscher veredelte Sondermodell besaß spezielle Polsterstoffe im

Innenraum sowie ein Dreispeichen-Lederlenkrad. Die Front zierten runde Doppelscheinwerfer. Lieferbar waren zunächst nur die Lackierungen Monacoblau oder Dakargold.

Die Leichtmetallfelgen hatten ein spezielles Design (anthrazit mit Silberrand), ein dreiteiliger lackierter Heckspoiler war serienmäßig. Zwischen den Rückleuchten befand sich

eine schwarze Blende, und das Kennzeichen war in die hintere Stoßstange integriert. Gegen Aufpreis war auch eine Heckschürze erhältlich, die sich von Radlauf zu Radlauf

erstreckte.

 

Zum Modelljahr 1986 wurden neue Polsterstoffe eingeführt, ansonsten gab es keine Veränderungen.

 

Ab Herbst 1986 zum Modelljahr 1987 entfiel der 1,3-S-Motor. Nun war nur noch der Manta GT 1,8 S mit 90 PS sowie der Manta GSI mit 110 PS im Angebot. Günstigster Manta war

der GT 1,8 S (20.725 DM), nobelster Manta der GSI Exclusiv (24.550 DM).

 

Im Modelljahr 1988 konnte man schließlich nur noch den Manta GSI mit 110 PS bestellen, weiterhin auch als CC. Auch das Sondermodell ''Exclusiv'' war noch im Programm.

Wahlweise war der 2,0-E-Motor auch mit ungeregeltem Katalysator (Euronorm E1) lieferbar, er leistete dann 107 PS.

 

Sondermodelle

Zwischenzeitlich waren einige weitere Sondermodelle im Angebot, welche alle von der Firma Irmscher veredelt wurden und die z.T. auch über die Opel-Händler zu beziehen waren.

So der Manta i200, welcher in weißer Lackierung mit blau-roten Seitenstreifen (Rothmans Dekor) und großem Heckspoiler lieferbar war. Gebaut wurden ca. 5.000 Exemplare. Er

war mit einem leicht getunten 2,0 E-Motor ausgestattet, welcher 125 PS leistete. Darüber hinaus gab es noch exotische Irmscher-Sondermodelle, wie den Manta i240 mit einem

2,4-Liter-Motor. Gebaut wurden ca. 600 Exemplare. Besonders selten war der Manta i300 mit dem 3,0-Liter-Sechszylinder aus dem Senator/Monza, von dem nur 27 Exemplare

entstanden.

 

Im August 1988 schließlich wurde die Produktion des Manta nach insgesamt 1.056.436 Exemplaren endgültig eingestellt. Mit 13 Produktionsjahren war der Manta B das bisher am

längsten hergestellte Opel-Modell. Nachfolger war der 1989 vorgestellte und ab März 1990 verkaufte [[Opel Calibra]], welcher wieder auf einer Opel-Mittelklasse-Limousine

basierte, dem Vectra A.